Königskletternattern

(Elaphe carinata carinata)

Auch Königskletternattern gehören zu den größeren Natternarten. Sie können um die 200cm lang werden, man sieht auch mal Tiere mit 230cm. Neben der Größe ist auch ihr sehr agiles, meist eher unfreundliches Verhalten sehr bekannt. Es gibt verschiedene Farben, die durch Auswahlzucht und Farbmutationen entstehen, sowie auf Lokalformen basieren. Diese Nattern stammen aus Asien (China, Taiwan).


Ich bin ja ein absoluter Fan von großen, gern etwas zickigen Nattern und freue mich sehr, dass ich 2019 ein fast adultes Päarchen erwerben konnte. Die erste Nachzuchtsaison hat mit ein paar aufregenden neuen Erfahrungen insgesamt gut geklappt und ich war schockverliebt in die kleinen Stinkgöttinnen (englische Bezeichnung, die daher stammt, dass sie gern ein Abwehrsekret abgeben, welches bei den Babies übrigens total nach Erdnüssen riecht).

Wie bei den Bullennattern gilt auch hier: Ein großes Terrarium mit geräumigen Grundmaßen ist absolut notwendig.


Das Männchen von 2017 und ein Weibchen von 2016, beide High Yellow-Auswahlzuchten von einer gewerblichen Züchterin (ehemals Belgien, jetzt Spanien), waren Mitte September 2019 eingezogen. 2020 und 2021 hatten sie bei mir insgesamt 24 Nachzuchten.


Mit Umzug und Update meiner Website muss ich nun auch das Kapitel zu diesen Tieren aktualisieren.


Das adulte Weibchen lebt mittlerweile nicht mehr bei uns. Im zweiten Jahr der Nachzucht stellte sich heraus, dass die Babies teilweise dazu neigten, urplötzlich von einem auf den anderen Moment ohne erkennbare Einwirkung Knicke zu entwickeln. Im ersten Gelege gab es zwei problematische Tiere (aktueller Status ist leider unbekannt), im zweiten Gelege waren es dann drei. Als jemand, der extrem großen Wert auf gesunde, perfekte Nachzuchten legt (siehe meine sorgfältigen Gazertests bei den Kornnattern) verunsicherte mich dies extrem.


Ich wandte mich an die Züchterin, die mit E. carinata-Lokalformen und Farbvarianten sehr viel Geld verdient, und bekam als Antwort, dass dies normal sei und mit der Zeit wieder verschwinde. Von anderen erfahrenen Züchtern hörte ich aber genau das Gegenteil, dass die Babies dieser Art normalerweise sehr robust sind.

Ich gab der Züchterin 2021 also 2 der Tiere mit Knicken gratis in der Vereinbarung, eines einschläfern und obduzieren zu lassen und das andere nach einem Jahr nochmals röntgen zu lassen, um dieses Geheimnis zusammen zu lüften. Auch das Muttertier bat ich ihr mit Vorkaufsrecht zum Rückkauf an, da ich mit dem derzeitigen Wissensstand keine weitere Zucht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte. Die Obduktion des ersten Tieres ergab dann wohl, dass die Knicke nicht in den Knochen saßen, sondern eine Veränderung im Muskel zu sehen war. Das zweite Tier von mir hat die Züchterin dann allerdings nicht wie vereinbart später checken lassen, sondern leider ohne mein Wissen 2022 auf einer Börse als eigene gesunde NZ an eine Kundin verkauft (und sogar meine Bilder dafür geklaut). Dazu darf sich jeder selbst eine Meinung bilden. So ist nun eine finale Erkenntnis zum tatsächlichen Verschwinden des Knickes nicht vorhanden.


Mein aktueller Stand ist jetzt, dass ich mich doch entschieden habe, die Haltung aufzugeben. Das tolle Männchen zieht im Juli in ein neues Zuhause als Liebhabertier, die kleine Dame sucht aktuell noch.